Am 31.05./01.06.19 fand in Sonthofen das erste Zötler Gold Race statt, ein 2-Tages-Event mit einem 5km Prolog Zeitfahren in der Innenstadt von Sonthofen am ersten und einem Rad-Marathon über 137km und 2.400hm am zweiten Tag. Ein interessantes Format und direkt vor der Haustür – da simma dabei. Für den RSC AUTO BROSCH Kempten meldete ich ein 6-Mann/Frau Masters Team mit einem vorgeschriebenen Durchschnittsalter über 50 Jahre. Leider fiel einer unser Leistungsträger aus familiären Gründen kurzfristig aus und so gingen wir am Freitag zu fünft von einer imposanten Startrampe in Sonthofen zum Teamzeitfahren an den Start. Geübt hatten wir das nicht und ganz optimal war unsere Startreihenfolge auch nicht, aber letztendlich belegten wir Platz 2 in der Masterswertung hinter unserem zweiten RSC-Team und ich war überraschend Tagesschnellster in der Klasse Masters 3.
Bei wolkenlosem Himmel und erfrischenden 6 Grad ging es am nächsten Morgen um 06.00 Uhr auf die Marathonstrecke. Nach einem flotten neutralisierten Start zog sich bereits am erste Anstieg, dem Riedbergpass, Deutschlands höchst gelegene Passstraße mit Steigungen von bis zu 16 % auf 6km und knapp 600hm, das Feld gut auseinander. Ich erwischte eine Gruppe von 5-15 Fahrer/innen, die über das traumhafte Rohrmoostal bis nach Bad Hindelang gut harmonierte. In Oberjoch füllte ich an der zweiten Verpflegungsstation meine 0,7l Flasche wieder auf und wartete in der langen Abfahrt nach Wertach auf die nächste Gruppe. Die lief leider nicht ganz so harmonisch. Der eine oder andere hatte wohl sein Pulver vorzeitig verschossen. Nach der steilen Auffahrt nach Oberelleg fand ich mich in einer 3-Mann-Gruppe wieder, die ich dank Streckenkenntnis auf der etwas vertrackten Streckenführung zügig bis zur Steig in Sonthofen anführte. Nach 4.34h lief ich dann ins Ziel ein. Leider hat der Veranstalter die Teamfahrer nur in der Teamwertung und nicht in der Einzelwertung des Marathons berücksichtigt. Das ist mein einziger Kritikpunkt. In der Team-Gesamtwertung belegten wir Rang 3.

Insgesamt gesehen eine sehr schöne Veranstaltung, sehr gut organisiert und mit einer landschaftlich traumhaften aber auch anspruchsvollen Streckenführung. Es wurde so gut wie jeder Anstieg im Allgäu eingebaut. Im Vorfeld wurde von manchen das Startgeld in Höhe von 99,- EUR (incl. Event-Trikot) kritisiert. In Anbetracht der gebotenen Leistungen erscheint es mir aber durchaus gerechtfertigt. Als 2. Vorstand eines Vereins, der selbst drei Veranstaltungen pro Jahr ausrichtet, weis ich nur zu gut, welchen Aufwand es erfordert und welche Kosten anfallen, um ein solches Event zu veranstalten.
Hoffentlich findet die Veranstaltung eine Fortsetzung in 2020 und ggf. kann ich nur jedem eine Teilnahme empfehlen.