Der neue Crosser hat nun 8 Ausfahrten mit 489 km und 6.217 hm hinter sich. Gegenüber der Serienausstattung habe ich zunächst die Shimano Wireless Unit EW-W111 nachgerüstet.

Das kleine Teil wird an beliebiger Stelle in die Di2-Verkabelung eingefügt (zusätzliches Shimano Kabel EW-SD50erforderlich!) und ermöglicht das Auslesen der Ritzelstellung und das Ladezustands des Akkus über einen ANT+ fähigen Bike-Computer, wie Garmin oder Wahoo, sowie die Schaltungseinstellung via Bluetooth über die Shimano E-Tube-App. Das Teil ist mit einem Straßenpreis von ca. 70,- EUR (+ ca. 15,- EUR für das zusätzliche Kabel) nicht ganz billig, aber die Ritzelstellung im Bike-Computer-Display ist ein angenehmes Feature, welches das Herunterschauen zur Kassette am Hinterrad überflüssig macht und zusätzliche Sicherheit auf dem Trail mit sich bringt.

Nach 376km und 4.460hm habe ich die Serienbereifung Schwalbe X-ONE Allround vorne (380g) und Schwalbe X-ONE Bite hinten (460g) nach Empfehlung von Wildrad-Chef Walter auf Maxxis Speed Terrane vorn und hinten (373g und 360g) und die tubolito-Schläuche (Turbo CX / Gravel 30-40mm, 60mm Ventile, 52g) umgerüstet und dabei überrascht festgestellt, dass vorne ein Schwalbe Extralight No. 20 Schlauch (77g) für 18-25mm Reifenbreite verbaut war. Leicht, aber nicht zu dem 33mm breiten Mantel passend. Vielleicht war das die Ursache für den leichten Druckverlust, den ich bis dahin am Vorderrad hatte. Hinten war dagegen ein passender Schwalbe Extralight No. 18 Schlauch (112g) für 28-44mm Breite montiert. Die Umrüstung brachte damit einen Gewichtsvorteil von 30g vorne und 160g hinten mit sich. Soweit so gut, aber:
Am Abend mit 4 bar aufgeblasen (Maxxis Empfehlung: 3.4 – 5.1 bar) hatte der Vorderreifen am nächsten Tag nur noch ca. 1.5 bar intus, während der Hinterreifen die Luft gehalten hat. Wieder auf 4 bar aufgepumpt musste ich nach 1,5 Stunden Fahrzeit nachpumpen, weil der Reifen gefühlt wieder deutlich unter 2 bar hatte. Am Abend dann nochmal auf 4 bar aufgepumpt und das Ventil handfest zugedreht, nachdem in diversen Forenbeiträgen davon die Rede war, dass ein (zu) lockerer Ventilsitz Druckverlust beschert, aber am nächsten Morgen wieder das gleiche Spiel: vorne fast platt. Also den tubolito Schlauch vorne ausgebaut und tatsächlich: die einzige Undichtigkeit des Schlauchs im Wasserbad war das Ventil. Am Ende des orangen Plastikstulpens des Ventils tritt Luft aus. Ich könnte ja mit einem Nachpumpen vor jeder Fahrt leben, aber ein Nachpumpen jede Stunde geht gar nicht. Den tubolito vorne habe ich vorerst durch den ursprünglich am Hinterrad verbauten Schwalbe Extralight No. 20 Schlauch ersetzt. Der hält die Luft bis jetzt.
Ansonsten macht das Bike mit seinem geringen Gewicht und seiner Leichtfüßigkeit richtig Spaß im Gelände und läuft auch auf der Strasse fast so schnell wie ein Rennrad. Das 46/36 Kettenblatt gefällt in dem crosstypischen Geschwindigkeitsbereich von 20 – 40 km/h gut, ein Nachjustieren beim Kettenblattwechsel ist wegen der geringeren Zähnedifferenz viel seltener nötig als bei einem Rennrad mit Compact- oder Heldenkurbel. Die Maxxis Speed Terrane rollen auf trockenem Untergrund (alles andere versuche ich ohnehin zu vermeiden) bestens und selbst bergab, in Kurven und beim Bremsen auf losem Untergrund scheint der Reifen mehr Reserven zu bieten, als ich mich derzeit traue auszuloten.
Update 24.02.2019: Der schlaffe turbolito-Schlauch hat mir keine Ruhe gelassen und so habe ich mal den Ventileinsatz rausgeschraubt, das Gewinde mit UHU Alleskleber beträufelt und jetzt scheint das Teil besser zu dichten.