Dampflok-Runde

Die Dampflok-Runde ist eine knapp 80km lange, ausgeschilderte Radtour mit 550hm auf ehemaligen Bahntrassen im Ostallgäu.

Aus dem Flyer des Allgäu Tourismusverbandes: “Am 1. Juli anno 1899 war es soweit: Auf den Schienen der staatlichen Lokalbahn Marktoberdorf nach Lechbruck dampfte der erste Zug einem neuen Jahrhundert entgegen. Für ein paar Pfennige pro Kilometer konnten Reisende der 3. Klasse damals vom Wertachtal hinüber zum Lech gelangen. … 1922 wurde dann eine weitere Lokalbahn ihrer Bestimmung übergeben: Die Linie von Kaufbeuren nach Schongau. … In den sechziger Jahren rollten die Räder der Bahn immer langsamer. 1973 und 1977 wurde schließlich der komplette Schienenverkehr eingestellt. Die schönsten Unkräuter, bislang durch künstliche Maßnahmen in Schach gehalten, eroberten sich schnell das freie Gelände zurück. Eidechsen und andere Kriechtiere sonnten sich auf den Bahnschwellen, vereinzelte Wanderer wussten schon damals um die Schönheiten des verlassenen Bahndammes. Heute gibt es an sonnigen Tagen wieder regen Personenverkehr, denn auf den inzwischen abgetragenen Bahnstrecken wurden 1979 zwischen Marktoberdorf und Lechbruck und 1989 zwischen Kaufbeuren und der Landkreisgrenze im Sachsenrieder Forst Radwanderwege eingerichtet. Die laden, ganz im Rhythmus der guten alten Lokalbahn, zu gemächlichen Radltouren ein. Langsam bergauf, in flottem Tempo bergab und zwischendurch die eine oder andere Verschnaufpause. … Die Strecken schlängeln sich durch reizvolle Moorniederungen an zahlreichen Weihern vorbei, winden sich um sanfte Hügel und zwischen kantigen Höhenzügen hindurch, ohne den eigenwilligen Zauber dieser Bilderbuchlandschaft auch nur im geringsten zu stören.”

Hört sich passend an für einen dicken alten Mann, deshalb bin ich die Tour heute mal mit dem Gravelbike abgefahren, wobei der “Gravel-Anteil” deutlich unter 10 Prozent liegt. Ich war also auf zahlreiche E-Biker gefasst. 😉

In Marktoberdorf bin ich in die Runde eingestiegen, im Uhrzeigersinn gefahren, nach knapp 3 Stunden dort wieder angekommen und anschließend noch nach Hause gekurbelt. Von der Runde selbst bin ich etwas enttäuscht, denn sie verläuft gefühlt die meiste Zeit auf langen asphaltierten Geraden ohne nennenswerte Steigungen. Von den Eisenbahnstationen unterwegs hab ich auch nicht viel gesehen. Manchmal war ich mir gar nicht mehr sicher, ob ich auf der richtigen Strecke bin. Wahrscheinlich war ich zu schnell, LOL. Wenigstens verläuft die Runde fast ausschließlich auf Radwegen. Vermutlich bin ich als Einheimischer von der schönen Allgäuer Landschaft verwöhnt, aber insgesamt fand ich die Runde ein bisschen langweilig. Sie ist auf jeden Fall für die E-Bike-/Trekking-Fraktion eher geeignet als für ein Gravelbike.

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