Passiert IRL kaum, aber auf Zwift ist es möglich. Insbesondere wenn man eines der wenigen Master-Rennen fährt, in denen statt der üblichen w/kg basierten ABCD-Klassifizierung (wie im richtigen Leben) eine Einteilung nach Altersklassen erfolgt, z.B. bei den Master SA – Rennen. Dort fahre ich gegen 55-59-Jährige und nicht wie sonst gegen Wattmonster, die meine Söhne oder Enkel sein könnten. Allerdings starten alle Altersklassen gemeinsam und so war es nicht verwunderlich, dass ich heute bereits in der ersten von 5 Runden auf dem Watopia – Two Bridges Loop Kurs abgehängt wurde. Die erste Verfolgergruppe fuhr aber ein gleichmäßiges Tempo und so konnte ich mich darin ganz gut halten. Da sich niemand in der Gruppe anzugreifen traute, habe ich das in der letzten Runde zweimal versucht, aber niemand ging mit, bzw. ich kam nicht weit genug weg. Damit lief es wie so oft auf einen Massensprint hinaus, wo ich sowieso keinen Auftrag habe und nicht einmal noch irgendein Power-Up zur Verfügung hatte. Trotzdem reichte es am Ende für Platz 3 in der Kategorie F der 55-59-Jährigen. 🙂
Kategorie: Indoor Cycling
Zwift MTB Rennen mit Steuerung
Der Elite Sterzo Smart ist eine Vorderradstütze, die per Bluetooth mit Zwift verbunden werden kann und eine Steuerung des Zwift-Avatars durch Lenkeinschlag ermöglicht. Gibt es seit ca. einem Jahr, aber im freien Fahren ist die Option ziemlich unspektakulär und eigentlich uninteressant. Rennen, bei welchen die Funktion aktiviert ist, sind nach wie vor die große Ausnahme. Über eine solche Ausnahme bin ich heute bei der Suche nach einer Auslastung auf der Rolle bei bescheidenem Outdoor-Wetter gestolpert: Ein BCBR MTB Race über 2 Runden auf dem Spirit Forest Kurs der neuesten Makuri Islands – Erweiterung. Zugelassen waren nur MTBs. Zwiftpower hat mich zwar aufgrund meiner schlechten Leistungen in den letzten Rennen in die Kategorie “B (Almost A)” heruntergestuft, aber ich habe mich trotzdem in der A-Kategorie angemeldet, weil ich keine Lust auf die B-Cat Sandbagger habe. Der Start war etwas konfus, weil die B-, C- und D-Startfelder vor der A-Cat auf die Strecke gingen, aber das übersichtliche Feld der 53 Starter hat sich schnell sortiert. Wie nicht anders zu erwarten fand ich mich am Ende der A-Cat wieder, und vor mir zusätzlich diverse B- und C-Kat Fahrer. War aber letztendlich nicht von Interesse, denn ich wollte eigentlich nur wissen, was die Steuerungs-Option im Rennen bringt. Fazit: Nicht wirklich viel. Klar, man kann Kurven schneiden und angeblich auch Konkurrenten ohne Steuerungs-Option aus dem Windschatten fahren, aber tatsächlich habe ich subjektiv weder durch die Wahl der Kurven-Innenlinie noch durch das Wechseln der Spur vor anderen Fahrern konkrete Vorteile für mich feststellen können. Vielleicht war das Starterfeld aber auch zu klein. Einziger spürbarer Effekt: Es wird anspruchsvoller, denn zum stupiden Treten kommt die mentale Anforderung dazu, jeweils die optimale Fahrlinie zu wählen. An langsameren Fahren fährt man aber bei aktivierter Steuerung auch ohne Spurwechsel (automatisch) vorbei. Vielleicht sollte Zwift das deaktivieren, denn dann wären Rennen, in welchen nur Starter mit Steuerung zugelassen sind, noch interessanter.
Warum ich Zwift das ganze Jahr über abonniert habe
Ja ich weiss, Zwift ist nur ein Computerspiel, wo alle bescheissen, unrealistische Schnitte fahren und was zählt sind eh nur die echten Kilometer draußen. Interessiert mich aber nicht, denn wenn es wie heute lokale Unwetter-Warnungen mit Blitz, Donner und Hagel gibt, dann fahre ich nicht draußen, sondern auf der Rolle. Dafür ist Zwift optimal geeignet, denn es ist immer verfügbar und es gibt rund um die Uhr diverse Möglichkeiten, sich solide auszupowern. Da kam mir heute das BST Mountaingoat Einzelzeitfahren auf dem Bologna-Kurs gerade recht: 11 Kilometer mit einem 2km langen Anstieg mit durchschnittlich 10 Prozent Steigung, eine fast ideale Strecke für einen 20min FTP-Test. Optimal ausgeruht war ich zwar nicht, aber immer noch besser, als zu Hause rumzusitzen und Fußball zu schauen. 😉
Sandbagging – Nein Danke
“Sandbagger” nennt man auf Zwift die Herrschaften, die in den Kategorien B, C und D penibel darauf achten, bei Rennen nicht über die Kategorie-Leistungsgrenzen zu fahren (obwohl sie es könnten), um statt unter ferner liefen in ihre tatsächlichen Leistungsklasse in den Top10 der darunter liegenden Klasse zu finishen. Soll es auch bei echten Rennen auf der Straße geben, ist aber natürlich nichts für mich. Nachdem ich letzte Woche ein Zeitfahren in der B-Kategorie gewonnen habe, hat mich zwiftpower.com nun in die A-Kategorie (>= 4 w/kg FTP) eingestuft, die höchste Rennkategorie auf Zwift. Dort habe ich natürlich absolut keinen Auftrag, aber nur wer mit Stärkeren fährt wird besser, LOL.
Mein erstes Rennen als “A-Fahrer” war heute das “Team Draft Libby Hill After Party Race” über 33km und 106hm mit ein paar Runden auf der flachen Richmond-Runde und dem Ziel am Libby Hill KOM, ausgewählt in der Hoffnung, dass ich mich bis zum Ziel-Anstieg im Feld halten kann. So kam es dann auch. Die ersten paar Runden war ich noch gut dabei, danach hatte ich aber Mühe, mich im Feld zu behaupten und vor dem Schlussanstieg zum Libby Hill KOM waren alle Körner aufgebraucht. Trotzdem reichte es am Schluss zu Platz 12 von 22 in der A-Klasse. Gewonnen hat ein Cat-B Fahrer. Soviel zum Thema “Sandbagging”…
Zwift Racing League Season 2 – Race 8
Zum Abschluss der 2. Saison in der Zwift Racing League stand erneut ein Team-Zeitfahren an. Maximal 6 Fahrer dürfen starten und da jeder (Mann) zählt, bin ich als Ersatzfahrer wieder eingesprungen. Gefahren wurde auf dem Greatest London Flat Kurs mit 31 weitgehend flachen Kilometern. Leider kam unser sechster Mann am Start irgendwie nicht weg und hatte gleich mal knapp 30 Sekunden Rückstand. Bis wir das realisierten und entschieden, ohne ihn weiterzufahren, vergingen gut 2 Minuten, in denen wir ein paar Sekunden verschenkt haben. 8 Kilometer vor dem Ziel verloren wir unseren fünften Mann. Da die Zeit des Viertplatzierten zählt, mussten wir nun unbedingt zusammenbleiben, was nicht ganz einfach war, da zwei Teamkollegen kaum noch Führungsarbeit leisten konnten. Bei mir lief es dagegen ganz gut. Das intensive Training der letzten Wochen hat sich bezahlt gemacht und Zwift bescheinigte mir am Ende sogar noch eine Verbesserung meiner FTP um üppige 3 Watt. Aber einmal mehr hat sich gezeigt, dass Teamzeitfahren auf Zwift äußerst anspruchsvoll sind, da es unheimlich schwer ist, einen gleichmäßigen Zug aufzubauen. Macht das Ganze dafür aber auch wieder sehr interessant. Am Ende fuhren wir auf Platz 8 und belegen in der End-Ligawertung einen guten 4. Rang von 15 Teams. Hat Spass gemacht. 🙂
RSC Kempten Indoor Vereinsmeisterschaft 2021 – Rennen 6
Original Rennbericht:
Riedel mit Solo-Sieg beim Indoor Finale
Klarer Sieger des sechsten und letzten Laufs der Indoor-Vereinsmeisterschaft 2021 des RSC Kempten am 22.02.2021 war Sebastian Riedel. Auf dem berüchtigten „Achterbahn“-Kurs in Innsbruck über 48km und knapp 1.000hm, einem Streckenteil der Strassenweltmeisterschaft 2018, bildete sich im ersten Anstieg zum Reverse-KOM eine vierköpfige Spitzengruppe mit Riedel, Claudius Kühn, Niklas Breimaier und Silvan Anlauf, die in der Abfahrt und auf der ersten Stadtrunde zusammenblieb. Im zweiten Anstieg zum Innsbruck-KOM griff zunächst Breimaier an. Riedel ging mit und setzte sich mit einer Tempoverschärfung unmittelbar vor der Bergwertung ab. In der Abfahrt und auf der finalen Stadtrunde baute er seinen Vorsprung kontinuierlich aus und feierte einen ungefährdeten Solo-Sieg. Dahinter fuhr Claudius Kühn noch zu Breimaier auf und belegte mit einer Attacke auf dem letzten Kilometer Rang 2 vor Breimaier. Anlauf wurde vierter. Bei den Damen gelang Juliana Zapata der zweite Sieg in Folge.
RGT Cycling – British Masters 2 Stages Race
Ein interessantes Indoor-Rennformat bietet die “British Masters Cycle Racing” Organisation aktuell an jedem Freitag Abend für Fahrer/innen ab 40 Jahre auf der Indoor-Plattform RGT Cycling an: aus einem Strassenrennen und einem anschließendem Einzelzeitfahren wird eine Gesamtwertung erstellt, aufgeteilt nach Altersklassen in 5-Jahres-Schritten. Da bin ich gestern mitgefahren.
Die Windschatten-Berechnung in RGT ist für mich nach wie vor undurchsichtig: Teilweise wird einem eine Ersparnis von 600 Watt in der Gruppe angezeigt und dann hat man plötzlich 10 Meter Loch zur Gruppe und muss sofort all-out gehen, um wieder ranzufahren. Im Feld werden einem ab und zu rote Wattwerte angezeigt, was wohl bedeuten soll, dass man eingebaut ist, nicht nach vorne kommt und sinnlos Leistung verbrät. Wann und warum das so ist, übersteigt aktuell meine kognitiven Fähigkeiten.
Im Road-Race reichte es trotzdem für Platz 14 Overall und Platz 2 in meiner Altersklasse. Im anschließenden Einzelzeitfahren wurden die Fahrer mit 15 Sekunden Abstand auf die Strecke geschickt. Auch hier entstand etwas Verwirrung. Obwohl ich deutlich mehr Watt/kg als der vor mir gestartete Fahrer trat, kam ich ihm kaum näher. Gleichzeitig verkürzte der nach mir gestartete Fahrer trotz weniger oder gleicher Watt/kg-Werte permanent den Abstand zu mir, obwohl die Strecke topfeben war. Naja, im Einzelzeitfahren fuhr ich auf Platz 13 Overall und wieder Platz 2 in der AK 55-59 Jahre. In der Gesamtwertung war das dann Platz 2 in hinter Jojo Rusinek (CAN) und vor Gerald Thiemt (GER).
RSC Kempten Indoor Vereinsmeisterschaft 2021 – Rennen 5
Offizieller Rennbericht:
In einem äußerst knappen Zielsprint entschied Juniorenfahrer Silvan Anlauf am 05.02.2021 den 5. Lauf zur Indoor Vereinsmeisterschaft des RSC Kempten für sich. Auf dem 35km langen „Everything Bagel“ Kurs im Zentrum von New York mit 555hm sorgte er nach 21km mit einer Solo-Attacke aus einer 10-köpfigen Spitzengruppe heraus für eine Vorentscheidung. Er wurde zwar am letzten Anstieg zum New York KOM wieder eingeholt, am Ende verblieben aber nur 5 Fahrer, die den Sieg unter sich ausmachten. 1000 Meter vor dem Ziel trat Claudius Kühn als erster an und schien bis zum Zielband in Führung zu liegen. Mit der höheren Endgeschwindigkeit zog Anlauf noch vorbei und wurde von Zwift als erster vor Sebastian Riedel gewertet. Zeitgleich auf Platz 3 rangierten Klaus Näher, Claudius Kühn und Julian Gebele. Bei den Damen gelang Juliana Zapata der erste Sieg in der laufenden Rennserie.
RSC Kempten Indoor Vereinsmeisterschaft 2021 – Rennen 4
Offizieller Rennbericht:
Rieger verschenkt Sieg beim 4. Lauf zur Indoor-Vereinsmeisterschaft
Ein Missverständnis kostete Top-Favorit Patrick Rieger den Sieg beim 4. Lauf zur Indoor Vereinsmeisterschaft des RSC AUTO BROSCH Kempten 2021. Auf dem Kurs der Straßen-WM 2015 in Richmond über 17km und 140hm lies es der 25-jährige Mountainbiker aus Marktoberdorf in Führung liegend nach der vermeintlichen Zieldurchfahrt ausrollen, tatsächlich befand sich das Ziel aber knapp 400m dahinter. Das kurze Rennen wurde wie erwartet erst 5 Kilometer vor dem Ziel an den beiden aufeinanderfolgenden Anstiegen Libby Hill und 23rd Street entschieden. Bis dorthin blieb der Großteil des Fahrerfeldes zusammen. Eine Attacke von Youngster Silvan Anlauf 1 Kilometer zuvor wurde vereitelt. Rieger, Riedel, Gebele und Kühn gingen als erste über die letzte Bergwertung und mit knapp 10 Sekunden Vorsprung auf die Verfolger in den 1,5 Kilometer langen Schlussanstieg. Dort zog Rieger unwiderstehlich davon, wurde dann aber auf den letzten Metern vor dem tatsächlichen Ziel noch von den zeitgleich auf Platz 1 gewerteten Sebastian Riedel und Julian Gebele über- und von Sebastian Kühn eingeholt und musste sich zeitgleich mit diesem mit Rang 3 zufriedengeben. Bei den Damen setzte Sabrina Kinzel ihre Siegesserie fort.
Zwift Racing League Season 2 – Race 4
Da die RSC-Vereinsmeisterschaft gestern Pause hatte, durfte ich heute mit frischen Beinen in das vierte Rennen der Zwift Racing League gehen, einem Einzelrennen auf dem WM-Kurs von 2019 in Harrogate über 2 Runden mit insgesamt 28km und 490hm. Viele mögen die Strecke nicht, weil sie ständig bergauf und bergab geht. Ich mag sie, denn die Anstiege sind relativ lang und relativ flach, d.h. sie werden nicht so schnell gefahren und deshalb hab ich die Chance dranzubleiben.
88 Fahrer waren am Start und am ersten Anstieg unmittelbar nach dem Start fiel schon gut die Hälfte zurück. An der Bergwertung zum Yorkshire KOM gab es die ersten Punkte unterwegs, aber wie immer nur für Platz 1-10 bzw. die schnellsten 10. Da ging ich als 14ter erstmal leer aus. Dafür reichte es dann bei der ersten Sprintwertung dank Aero-Power-Up zur am Ende 8-schnellsten Zeit. Vorne waren 8 Mann weg, aber in der ersten Verfolgergruppe befanden sich neben mir noch 4 meiner 5 Team-Kollegen. Gemeinsam holten wir noch einen zurückgefallenen Fahrer ein und in der zweiten Bergwertung konnte ich als 8ter und in der zweiten Sprintwertung als 9ter noch ein paar Extra-Pünktchen sammeln. Am Schluss musste ich mich dann zwar mit Rang 12 begnügen, aber das war meine beste Platzierung in der Liga bisher.